Speakers
Description
1. Vortrag: Online Collections und ethische Fragen am Beispiel ethnographischer Sammlungen
Dr. phil. Birgit Scheps-Bretschneider (Museum für Völkerkunde Dresden, Abteilung wissenschaftliche Sammlungserschließung, Dokumentation und Provenienzforschung der SES)
Abstract:
Digitalisate von Objekten, Fotografien und anderen Materialien in Internetportalen zu veröffentlichen kann zu mehr Transparenz über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten beitragen. Dabei stellt sich aber die grundsätzliche Herausforderung, wie die Souveränität von Herkunftsgesellschaften über ihr Kulturerbe bei der digitalen Zugänglichmachung gewahrt werden kann und welche unterschiedlichen Sichtweisen es auf unsere Transparenzstrategien gibt.
Kurzbiografie:
Birgit Scheps-Bretschneider arbeitet seit 1986 als Kustodin für Australien/Ozeanien am GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig / Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen.Seit 2016 ist sie Leiterin der Abteilung wissenschaftlichen Sammlungserschließung, Dokumentation und Provenienzforschung der ethnographischen Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie arbeitete bei mehreren Feldforschungen zur Thematik „Oral History und Tradition“ mit Menschen der Arrernte, Luritja, Tiwi und Yolngu in Australien als auch mit den Ngapuhi in Aotearoa (New Zealand) und in Samoa. Arbeitsgebiete sind weiterhin die Geschichte der Ethnologie und der Völkerkundemuseen in Deutschland, Kolonialismus, Rassismus. Enge Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften in Hinblick auf Fragen der Digialisierung, online collections und indigene Mitsprach und Sensibilität sowie zu Repatriierung, Rehumanisierung und materieller und immaterieller Restitution. Zahlreiche wissenschaftliche und belletristische Publikationen sowie blog-Beiträge.
2. Vortrag: Ethische Daten? Eine Problemanalyse von Care-Prinzipien und Forschungsdatenmanagement in der Praxis
Dr. Katrin Moeller (Institut für Geschichte der MLU Halle-Wittenberg, Leiterin des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalt)
Abstract:
CARE-Prinzipien sind entwickelt worden, um FAIRes-Datenmangement allseitig fair auszugestalten. Dabei geht es vor allem um den kollektiven Nutzen von Daten, um Kontrolle, Verantwortungsbewusstsein und ethischen Umgang von und mit Daten besonders indigener Gruppen. Handelt es sich dabei also um Probleme weit jenseits der deutschsprachigen Forschungscommunity? Während der Datenschutz personenbezogener Daten rechtlich genau geregelt wurde, bleiben diese Fragen des Forschungsdatenmanagements häufig noch unbeachtet. Eine kleine Problemanalyse aus der Forschungsdatenpraxis soll auf Herausforderungen und "Problemzonen" aufmerksam machen und zum Nachdenken über ethische Prinzipien des FDM anregen.
Kurzbiografie:
Katrin Moeller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Digital History an der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Geschichte und Leiterin des Historischen Datenzentrums Sachsen-Anhalts an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Als Convenorin der AG Datenzentren des DHd-Verbandes und Co-Applicant von NFDI4Memory beschäftigt sie sich mit vielen Fragen des Data-Lifecycles.
3. Vortrag: Thinking about CARE principles in the Digital Humanities. Why CARE may not be only a matter for researchers working with indigenous peoples
Prof. Daniel Paul O'Donnell (University of Lethbridge, University Library)
Abstract:
This talk is an attempt to work through some of the implications of Linked Open Data for Humanities and Cultural Heritage projects. It looks at some use cases of representational data (i.e. data that is meant to serve also as a proxy for an object or text [i.e. a primary source] for other researchers) in light of the CARE and FAIR principles.
Kurzbiografie:
Daniel Paul O'Donnell is Professor of English and member of the Academic Staff of the University Library at the University of Lethbridge. He is director of the Humanities Innovation Lab (humanitiesinnovation.ca) and in-coming co-director of the Centre for the Study of Scholarly Communication. His most recent funded project is "Good things come in small packets," a Community of Practice investigating Research Data Management Practices in the Humanities.