Beschreibung des Konzerts wird hier stehen.
In der Reihe Kunst:Formel nehmen der Sänger Kirill Novokhatko und der Physiker Ulf Zastrau die Besucher mit auf eine Forschungsreise: Wie nimmt der Mensch, das Gehirn, nehmen die Sinne, die Rezeptoren, Kunst war? Wie funktionieren Farbpigmente? Warum ist etwas "schön", wann ist ein Klang wohltuend? Wie baut man gutklingende Musikinstrumente? Und kann man eigentlich eine wissenschaftliche Darstellung - eine Formel - für Kunst finden?
Ulf Zastrau lernte als sechsjähriger Klavier zu spielen und absolvierte später parallel zum Abitur in Recklinghausen (NRW) die Prüfung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker (Orgelspiel und Chorleitung). Er ging 2001 zum Physikstudium an die Friedrich-Schiller Universität Jena (Thüringen), kaufte sich für sein Wohnheimzimmer ein kleines Cembalo und nahm privaten Gesangsunterricht.
Das Physikstudium schloss Ulf Zastrau 2006 mit einem Diplom und 2010 mit einer Promotion in experimenteller Röntgendiagnostik von Plasma ab, basierend auf Messergebnissen, die er am damals einzigartigen Freie-Elektronen Laser "FLASH" am DESY im Rahmen der internationalen "Peak-Brightness-Kollaboration" machte.
Als Peter-Paul-Ewald-Fellow der VolkswagenStiftung durfte Ulf Zastrau von 2012-2015 die ersten Jahre des Messbetrieb der "Matter under Extreme Conditions".Messstation am weltweit ersten XFEL an Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) in Kalifornien mitgestalten. Seit 2015 ist Ulf Zastrau bei European XFEL für die Forschung zu "Hoher Energiedichte" verantwortlich. Zusammen mit dem HIBEF-Nutzerkonsortium arbeiten mehr als 30 Techniker, Ingenieure, Studenten und Wissenschaftler daran, die Grenzen unserer Erkenntnis in diesem Feld zu erweitern.
Ulf Zastrau hat sich 2015 an der FSU Jena habilitiert und hat einen Lehrauftrag an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg inne.
Musikalisch fühlt er sich auch der Ensembleleitung verbunden: Zur Aufführung seiner Edition von mitteldeutschen Barockkantaten von J. T. Römhildt gründete er 2006 das Instrumental-Vokal-Ensemble „Il Compagnia“, mit dem er auch mehrfach die „Musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz zur Aufführung brachte. Von 2016 bis 2018 entwickelte er seine Stimme mit Ralf Grobe in Hamburg weiter, und 2019 nahm er an Michael Chance's Sommerakademie Sien'Agosto teil. Neben seiner Konzerttätigkeit im Oratorienfach musiziert er regelmäßig mit Meike Ruhe (Viola da Gamba) und Jochen Bachmann (Cembalo) im Ensemble „compagnia cant'amore“.
Wer es bereits mit acht Jahren als Solist auf die Bühne schafft, muss für den Gesang geboren sein. Bei Kirill Novokhatko drängt sich dieser Gedanke geradezu auf - zumal er aus einer höchst sangesfreudigen Familie stammt. "Meine ganze Familie sang. Ingenieure, Lehrer und Linguisten - obwohl keiner eine musikalische Ausbildung hatte", erinnert sich der junge Countertenor. "So war es für mich immer einfach und natürlich zu singen." Den Auftritt mit großem Chor und Orchester, den Kirill als Elfjähriger bewältigte, schildert er als überwältigendes Erlebnis. Kein Zweifel: Sein Weg war vorgezeichnet.
Sowohl die Oper wie auch das Musical zogen Kirill Novokhatko dann schließlich in den Bann - und auf die Bretter, die die Welt bedeuten. In Rostov-am-Don geborenen, verschlug es ihn zunächst nach Moskau, wo er im Jahr 2016 ein Bachelorstudium an der Akademie für Theaterkunst GITIS aufnahm. Womöglich weil ihm das Singen schon früh leichtfiel, liebäugelte der talentierte Musiker auch zeitweise mit einer Pianistenlaufbahn; die Leidenschaft zu singen setzte sich jedoch durch.
Bereits drei Jahre vor seinem Abschluss 2021 als Opernsänger und Musiktheater-Schauspieler war Kirill Novokhatko an der Moskauer Helikon-Oper engagiert worden. Dort konnte der junge Künstler in diversen spannenden Produktionen Ehrfahrungen sammeln: Etwa in Offenbachs "La Belle Helene", Johann Strauß' "Die Fledermaus" oder auch Rimsky-Korsakovs "Sadko". Die Hauptrolle in Händels "Orlando", die Kirill während zweier Spielzeiten von 2018 bis 2020 sang, trug ihm schließlich eine Nominierung für den staatlichen Theaterpreis "Goldene Maske" ein. 2020 interpretierte er überdies die Titelrolle in Landis „St. Alessio“. Dirigent beider Produktionen war Andrew Lawrence-King, dem Kirill wichtige künstlerische Impulse verdankt. Nicht minder wichtig waren für ihn Michael Chance, Andrew Watts, Daniel Taylor, Lynn Dawson und Deborah York.
Im darauffolgenden Jahr wurde Kirills Wunschtraum der frühen Moskauer Jahre tatsächlich wahr: Seit 2021 absolviert er bei Andreas Scholl am Mozarteum in Salzburg den Masterstudiengang Barockgesang. "Er half mir, neue Facetten meiner Stimme zu entdecken, Registerübergänge zu verfeinern, meine Individualität zu offenbaren." Im Oktober 2024 hat Kirill sein Masterkonzert gegeben und damit sein Studium mit Bestnote abgeschlossen.
Seinen Lebensmittelpunkt hat Kirill nun in Hamburg. Zu den musikalischen Höhepunkten der letzten Jahre zählen unter anderem Produktionen von Monteverdis Marienvesper, der Oper „Die Krönung der Poppea“ sowie Händels "Messias" im Bremer Dom. Der Künstler selbst sagte einmal: "Auf die Bühne zu gehen, ist immer eine Befreiung. Für mich, auf der anderen Seite des Orchestergrabens, ist nichts vorgetäuscht - alles ist echt."
Webseite des Sängers - www.knvox.com
Kurzbio