Description
Moderation: Juliane Jacob
Abstract:
Die UAG Schulungen/Fortbildungen der DINI/nestor AG Forschungsdaten https://www.forschungsdaten.org/index.php/UAG_Schulungen/Fortbildungen ist mit 37 aktiven Mitglieder in Deutschland und Österreich aktiv vernetzt. Die UAG verfolgt das Ziel, regelmäßig unterschiedlichen Zielgruppen FDM-spezifische Workshops anzubieten, sowie Schulungsmaterialien zu entwickeln und zu publizieren https://zenodo.org/communities/uag-fdm-schulung/
Der hier eingereichte Workshop „Datennachnutzung in der Praxis“ thematisiert innerhalb von 90 min die Datensuche, die Plausibilitäts- und Qualitätsprüfung, sowie lizenzrechtliche Aspekte der Nachnutzung. Der Workshop erfüllt außerdem den Anspruch der UAG, für die Teilnehmenden möglichst vielseitige didaktische Angebote zu integrieren.
Wenn über Nachnutzung gesprochen wird, erfolgt das i.d.R. aus Sicht des/der Publizierenden. Dazu gehören Handreichungen, u.a. zu Datendokumentation, Metadatenschemata und geprüften Repositorien, was zur Steigerung der Reputation und Sichtbarkeit der eigenen Daten führt und die Anforderungen der Forschungsförderer erfüllt. Dieser Workshop nimmt ausschließlich die Sicht der Nachnutzenden ein und soll Forschende zur kritisch reflektierten Nachnutzung von Daten motivieren. In Kombination mit Hinweisen zu didaktischen Methoden hilft er, Infrastrukturmitarbeitenden und Data Stewards das Thema entsprechend an Forschende zu vermitteln.
Die Bedeutung und Anwendung der FAIR-Prinzipien, um Forschungsdaten nachnutzbar zu machen, ist bekannt und häufig Bestandteil von Datenmanagement-Workshops. Auch die Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und diverse Policies fordern die Generierung von FAIRen und nachnutzbaren Daten ein. Die eigentliche Nachnutzung ist aber in Abhängigkeit der Fachcommunity häufig noch nicht hinreichend lang etabliert und bringt in der Praxis einige Hürden mit sich. Denn abhängig von der Fachrichtung und bspw. dem zeitlichen Zurückliegen der Publikation, sind Forschungsdaten oft entweder gar nicht digital auffindbar oder aber nur deren Metadaten. Auch die Spezifität spielt eine große Rolle in der Interoperabilität. Selbst wenn Forschungsdaten gefunden werden, können diese sich als zur Nachnutzung ungeeignet herausstellen, z.B. aufgrund von unklarer Lizenzlage. Schließlich muss sowohl die Plausibilität als auch die Qualität der Daten für den neuen Verwendungszweck im Rahmen der Nachnutzung überprüft werden.
Beschreibung des Ablaufs des Workshops:
Den Teilnehmenden wird die Gelegenheit gegeben, sich über das eigene Nachnutzungsverhalten auszutauschen. Wurden in der Vergangenheit Daten bereits nachgenutzt? Welche Bezugswege wurden genutzt? Welche Schwierigkeiten sind ggf. aufgetreten? Wurde die Nachnutzung dadurch möglicherweise sogar verhindert? Die Teilnehmenden probieren anschließend an einem praktischen Beispiel mit Alltagsbezug (damit es fachrichtungsneutral ist) in Kleingruppen aus, wie sie Daten suchen. Konkret sollen Wetterdaten für zwei Standorte in Europa (Berlin und Rom) gefunden werden. Die Suche allein, bedeutet allerdings noch nicht, dass Daten auch gefunden und heruntergeladen werden können. Außerdem stellen sich die Teilnehmenden die Frage, ob die Nutzungsrechte geklärt sind und bspw. Lizenzen die Bearbeitung oder Kombination zulassen bzw. ausschließen. Sofern Daten vorliegen, muss über die Plausibilität und Qualität für eine Nachnutzung entschieden werden. Die Teilnehmenden stellen sich die Frage, wann Datensätze von guter Qualität sind. Diese Frage bezieht sich erstens auf die Eignung der Daten zur Wiederverwendung und die Bewertung gemäß der FAIR-Prinzipien und zweitens auf die Eignung der Daten zur Wiederverwendung und Bewertung gemäß den Gütekriterien. Die Teilnehmenden werden von der Workshopleitung anhand eines exemplarischen Datensatzes durch die Qualitätsbewertung geführt. In diesem Abschnitt können die Teilnehmenden die Qualitätsparameter in der Praxis kennenlernen und unter aktiver Teilnahme die Grenzen dieser Qualitätsbewertung reflektieren.
Auf der didaktischen Ebene gibt das initiale Fallbeispiel eine thematische Orientierung und schafft damit ein Wir-Gefühl. Des Weiteren wird Wert auf aktive Mitarbeit der Teilnehmenden gelegt und unterschiedliche Sozial- und Arbeitsformen integriert. Die Einbindung externer Tools wie Mentimeter und auch integrierter Tools für Umfragen aktivieren die Teilnehmenden nonverbal und niedrigschwellig. In Breakout-Sessions können in Kleingruppen und ohne Moderator*innen Ideen frei ausgesprochen werden, die anschließend bspw. auf Grundlage eines Whiteboards von Freiwilligen im Plenum präsentiert werden.
Das Ziel des Workshops ist, die Teilnehmenden zur Datennachnutzung zu motivieren, indem Möglichkeiten zur Datensuche vorgestellt und eine Handreichung zur Überprüfung der Datenqualität und –Plausibilität vermittelt werden.
Es ist vorgesehen, dass der Workshop sowie alle Ergebnisse zeitnah publiziert werden.