RDA Deutschland Tagung 2023

Europe/Berlin
Online Event

Online Event

Christoph Bruch (Helmholtz Open Science Office), Hannes Thiemann (Deutsches Klima Rechenzentrum), Henriette Senst (Deutsches Archäologisches Institut), Jan Brase (SUB Göttingen), Kerstin Helbig (Humboldt Universität zu Berlin), Raphael Ritz (MPG / MPCDF)
Description

Die RDA Deutschland Tagung 2023 wird vom RDA Deutschland e.V. in Kooperation mit dem Helmholtz Open Science Office und der Georg-August-Universität Göttingen veranstaltet. Sie findet vom 13. bis 17. Februar 2023 als virtuelles Event statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Präsentationen und Materialien zur Tagung werden sukzessive online im Tagungsprogramm hinterlegt und verfügbar gemacht. Bitte registrieren Sie sich, um die Zugangsdaten für die Veranstaltung zu erhalten.

Am 14.02.2023 um 17.15 Uhr findet die Mitgliederversammlung des RDA DE e.V. online statt. Entsprechende Einladungen an die Vereinsmitglieder erfolgen separat.

Twitter-Hashtag zur Konferenz: #RDAde2023

Die RDA Community in Deutschland will dazu beitragen, dass der Austausch von Daten verstärkt und die Wiederverwendung von Daten effizienter wird. Sie umfasst Datenexpertinnen und -experten in Deutschland, die sich in der Research Data Alliance (RDA) engagieren bzw. ein Interesse an den Ergebnissen der RDA haben. Seit 2014 organisiert RDA Deutschland Jahreskonferenzen und verschiedene Aktivitäten wie z.B. Trainingskurse mit Fokus auf Data Science und Forschungsdatenmanagement.

Hinweis: Die Teilnehmenden, Vortragenden und Mitarbeitenden der Tagung werden aufgefordert, sich an den Code of Conduct zu halten. Wir bitten um die Rücksichtnahme und Mitarbeit aller Beteiligten, um die Veranstaltung zu einem sicheren und angenehmen Ort für alle zu machen.

    • 09:00 10:00
      RDA4Newbies 1h

      Referentin: Katarzyna Biernacka (kurzfristig verhindert und durch Raphael RItz ersetzt)

      Abstract
      Die Research Data Alliance (RDA) ist eine weltweite, gemeinschaftsorientierte Organisation mit mehr als 12.800 Mitgliedern aus 148 Ländern. Sie wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine soziale und technische Infrastruktur für Forschungsdaten aufzubauen; mittlerweile ist sie zu einer neutralen Plattform gewachsen, auf der sich internationale Forschungsdatenexpert:innen treffen, um sich auszutauschen und gemeinsamen Themen zu widmen.

      Die angebotene Einführung soll einen Einblick in die Aktivitäten der RDA geben und gleichzeitig die Möglichkeiten aufzeigen, wie man sich einbringen kann, um etwas zu bewirken.

      Speaker: Dr Raphael Ritz (MPG / MPCDF)
    • 10:00 11:00
      Pause 1h
    • 11:00 12:30
      Eröffnung, Begrüßung und Keynote 1h 30m

      Eröffnung, Begrüßung und Moderation
      Raphael Ritz, Vorsitzender, RDA-DE e.V.; Max Planck Computing and Data Facility

      10 Years of RDA and 5 Years of RDA Germany

      Keynote 1: Der Weg hin zum TRAPper

      Peter Wittenburg, FAIR Digital Object Forum

      Im Jahr 2000 konnten wir mit dem Bau distribuierter Infrastrukturen beginnen, nachdem sich die Überzeugung durchgesetzt hatte, dass verteilte Datenbanken und Service-Strukturen genauso wichtig für die Forschung sind, wie die traditionellen Großeinrichtungen wie z.B. in der Physik. ESFRI Projekte wie z.B. CLARIN konnten ihre Arbeit beginnen, mussten allerdings erst einmal klären, welche Dienste denn nun durch die Infrastruktur anzubieten sind und wie man den einzelnen Wissenschaftler unterstützen kann. Wir konnten recht schnell feststellen, dass zwischen Infrastrukturen und der täglichen Arbeit der Wissenschaftler eine Kluft existiert, die nicht einfach zu schließen war und ist.

      Inzwischen widmen sich immer mehr Förderprogramme und Initiativen in Wissenschaft (ESFRI, EOSC, NFDI, RDA, CODATA, GOFAIR, FDOF, etc.) und Wirtschaft (BDVA, IDSA, I4.0, eClass, OPC UA, GAIA-X, MDS, etc.) dem Thema Dateninfrastruktur, wissend dass eine professionelle Infrastruktur im internationalen Wettbewerb Vorteile bringen wird. Durch diese Programme erleben wir einen Boom an Lösungen und eine Zunahme an Heterogenität. Begriffe wie z.B. Datenraum werden zu Kampfbegriffen, wie Gaia-x Dokumente treffend feststellen.

      Was bleibt nach 23 Jahren ziemlicher Anstrengungen an Botschaften über? Wir wissen, dass der globale Datenraum kommen wird. Was wird seine Basis sein und ist er für den einzelnen Wissenschaftler relevant? Wir wissen, dass wir FAIR umsetzen müssen. Wird das ein kurzer bzw. langer Weg und sind die Wissenschaftler interessiert? Darüberhinaus bin ich selbst ein überzeugter TRAPper geworden. Was heißt denn das nun wieder?

      Keynote 2: Research Data Alliance Association in Europe

      Ari Asmi, RDA Europe

      Speakers: Raphael Ritz (MPG / MPCDF), Peter Wittenburg (FAIR Digital Object Forum), Ari Asmi (RDA Europe)
    • 12:30 13:30
      Mittagspause 1h
    • 13:30 15:00
      As You Like It? Bedarfserhebungen als Instrumente der FDM-Strategieentwicklung in universitären, regionalen und nationalen Verbundkontexten 1h 30m

      Moderation: Sibylle Söring, Freie Universität Berlin

      Abstract:
      In den vergangenen zehn Jahren haben eine Reihe deutschsprachiger Hochschulen und Universitäten institutionsspezifische oder -übergreifende Bedarfserhebungen zum Forschungsdatenmanagement (FDM) durchgeführt. Seither sind eine Reihe deutschlandweiter Initiativen hinzugekommen, die sich mit der Umsetzung eines nachhaltigen FDMs auseinandersetzen. Mithilfe von Bedarfsanalysen (z. B. in Form von Online-Befragungen oder strukturierten Interviews) können die jeweiligen Einrichtungen ihre Services zum FDM bei den Forschenden (und Studierenden) evaluieren, mit dem Ziel, sie an die Bedarfe anzupassen.

      Der Workshop soll mögliche Herausforderungen und Erfahrungen sowie Lessons Learned im Bereich Bedarfserhebungen zum FDM thematisieren. Zu adressierende Fragen sind u.a.:
      - Welche Methoden sind geeignet, um die Anforderungen und Bedarfe von Forschenden zielgruppenspezifisch zu erfassen?
      - Wie können qualitätsvolle, repräsentative und differenzierte Ergebnisse gewährleistet werden?
      - Welche Erhebungsmethoden sind für welche Zielsetzungen besonders geeignet?
      - Wie können die Ergebnisse von Erhebungen konkret umgesetzt werden? Inwieweit sind Bedarfserhebungen bereits Teil einer FDM-Strategie an den Einrichtungen?
      - Welche Herausforderungen bringen die verschiedenen Methoden (z.B. Online-Umfragen, Interviews, Freitexte) und Organisationsstrukturen (insbes. Verbundvorhaben, z.B. bei der Konzeption eines gemeinsamen Fragebogensets) mit sich?
      - Welche Lessons Learned ergeben sich aus institutionsübergreifenden Bedarfserhebungen?
      - Inwieweit unterscheiden sich die Ergebnisse von Bedarfserhebungen? Welche Alternativen zu Bedarfserhebungen gibt es, um Services eng an den Anforderungen von Forschenden zu entwickeln?
      - Welche Kriterien können für eine gelungene Service-Entwicklung auf der Grundlage von Bedarfserhebungen definiert werden? Wie können die „Erfolge“ von Bedarfserhebungen gemessen werden, und wie häufig sind diese sinnvoll durchzuführen?

      Um eine möglichst vielfältige methodische Praxis in die Diskussion einbeziehen zu können, sollen 10-minütige Inputvorträge verschiedener Landesinitiativen, der NFDI und der Berlin University Alliance (BUA) unterschiedliche Perspektiven und Ansätze illustrieren:
      - Forschungsdatenmanagement Brandenburg: Technologien, Kompetenzen, Rahmenbedingungen - FDM BB: Die vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) geförderte Landesinitiative unter Beteiligung aller staatlichen, forschenden Hochschulen Brandenburgs sowie einem erweiterten Netzwerk aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat Grundlagen für die im Mai 2022 verabschiedete bedarfsorientierte Forschungsdatenstrategie für das Land Brandenburg entwickelt. Vorarbeiten der Landesinitiative waren eine Umfeldanalyse, Anforderungserhebungen sowie Handlungs- und Implementierungsempfehlungen, um FDM lokal und landesweit zu institutionalisieren. Seit Oktober 2022 wird die Landesinitiative für drei Jahre durch das Drittmittelprojekt IN-FDM-BB gefördert.
      - UNEKE: Das 2017-2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt UNEKE der Universität Duisburg-Essen und der RWTH Aachen hatte die Entwicklung eines strategischen Ansatzes für ein zukunftsgerichtetes FDM für Institutionen zum Gegenstand. Im Rahmen des Projekts wurde zur Bedarfserhebung eine Umfrage an deutschlandweit 13 Hochschulen von der Universität Duisburg-Essen mit 1.684 Teilnehmenden durchgeführt. Untersucht wurden darüber hinaus Hürden und Motivationsfaktoren und -maßnahmen für die Publikation von Forschungsdaten.
      - Text+ User Stories: Zur Integration des Nutzendenbedarfs für den Aufbau einer auf Text- und Sprachdaten ausgerichteten Forschungsinfrastruktur im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) forderte das Text+-Konsortium Forschende auf, sich mit User Stories aus ihrem Forschungsumfeld zu beteiligen. Ziel war es, eine große Bandbreite der beteiligten Disziplinen, Datendomänen und Forschungsfragen zu erfassen, um die Angebote von Text+ gemeinsam auszugestalten.
      - BUA-FDM: Das von der Berlin University Alliance (BUA) geförderte Projekt „Concept Development for Collaborative Research Data Management Services“ (BUA-FDM) hat im Winter 2021/22 eine Befragung zum FDM unter 975 Forschenden durchgeführt. Ziel war es, ein Feedback zu vorhandenen Angeboten oder gewünschten Services und Werkzeugen der vier BUA-Einrichtungen (Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin und Charité - Universitätsmedizin Berlin) zu erhalten und weitere Bedarfe für die Umsetzung eines nachhaltigen FDMs und das Potential gemeinsamer Dienste im Rahmen der BUA zu eruieren.

      Moderiert durch das Projekt „BUA-FDM“, sollen Vortragende und Teilnehmende die Möglichkeit haben, die verschiedenen Ansätze der Bedarfserhebungen unter Verwendung interaktiver Tools und der o.g. Leitfragen zu diskutieren. Dabei soll insbesondere die Eignung der verschiedenen methodischen Ansätze für eine umsetzungsorientierte Auswertung in Verbundkontexten in den Blick genommen werden. Teilnehmende, die noch vor einer Bedarfserhebung stehen, können von den hier gebündelten und reflektierten Ergebnissen des Workshops profitieren.

    • 09:00 10:30
      FDM-Landesinitiativen – Aktueller Stand und Perspektiven der Zusammenarbeit 1h 30m

      Moderation: Matthias Fingerhuth

      Abstract:
      In vielen Bundesländern haben sich mit den sogenannten FDM-Landesinitiativen (FDM-LI) Strukturen gebildet, die eine Vernetzung von FDM-Aktivitäten jenseits von fachlichen Aspekten fokussiert auf die Landesebene durchführen. Bereits 2020 haben sich die FDM-LI auf der RDA-DE-Tagung präsentiert und dabei auch ihre unterschiedlichen Aufgabenfelder und Strukturen herausgestellt. In den drei Jahren seit dieser Vorstellung hat sich einiges bewegt. Es sind neue FDM-LI entstanden, und ungeachtet unterschiedlicher Zuschnitte und Aufgabenprofile der verschiedenen Initiativen erfolgt eine stärkere Zusammenarbeit, die etwa 2021 eine gemeinsame schriftliche Position zur Zusammenarbeit mit der sich im Aufbau befindlichen NFDI (10.5281/zenodo.4524655) mündete.
      In der Session soll zunächst ein Update zur gegenwärtigen Landschaft der FDM-LI gegeben werden, das auf die unterschiedlichen Stände und Aufgabenzuschnitte in den Bundesländern eingeht. Vereint werden die FDM-LI jedoch dadurch, dass sie unmittelbare Mehrwerte für Forschende und im Bereich FDM tätiges Personal bringen sollen. Welche Mehrwerte FDM-LI bereits jetzt bieten, und welche weiteren Potentiale in den FDM-LI ruhen, soll im Anschluss an den Vortrag in einer Paneldiskussion ausgeleuchtet und in neue Impulse übersetzt werden. Dabei werden etwa Fragen der länderübergreifenden Zusammenarbeit oder die mögliche Bedeutung landesweiter Strukturen, um die NFDI „in die Breite zu tragen“, diskutiert.

    • 10:30 11:00
      Pause 30m
    • 11:00 12:30
      FDM an Fachhochschulen - Ergebnisse aktueller Untersuchungen 1h 30m

      Moderation: Robert Werth

      Abstract:
      Die Etablierung von Forschungsdatenmanagement (FDM) stellt Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (FHs/HAWs) in Deutschland vor neue Herausforderungen. Dies ist insbesondere der Fall, da FHs/HAWs - im Vergleich zu Universitäten - vor allem anwendungsbezogene Disziplinen aufweisen. Auch Kooperationen mit Praxispartnern bringen spezifische Anforderungen bspw. rechtlicher oder wettbewerbsspezifischer Natur mit sich, die beim FDM berücksichtigt werden müssen.

      Die Fördermaßnahme des BMBF “Nachnutzung und Management von Forschungsdaten an Fachhochschulen” hat deshalb zum einen den Erkenntnisgewinn zum Stand des FDM an FHs/HAWs zum Ziel, zum anderen soll eine Bedarfsermittlung erfolgen. In der Förderlinie wurden drei Projekte bewilligt, die mit unterschiedlichen Ansätzen die spezifischen Bedarfe von Forschenden an FHs/HAWs sowie von weiteren Stakeholdern ermitteln. Die Ergebnisse dienen dazu, Maßnahmen zur Förderung von FDM (z. B. im Bereich Schulung, Beratung oder technischer Infrastruktur) passgenauer (weiter-)entwickeln zu können. Zudem können von der Untersuchung wichtige Impulse für nationale Akteure ausgehen, beispielsweise im Bereich der Wissenschaftspolitik oder in Bezug auf die Rolle der FHs/HAWs in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Gleichsam sind die Ergebnisse auch für den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen von Interesse.

      In den Präsentationen werden die zentralen Ergebnisse der Untersuchungen vorgestellt und jeweils anschließend der Raum für Diskussionen hinsichtlich passgenauer FDM-Services eröffnet. Die Projekte im Einzelnen:

      Vortragstitel: Entwicklung und Verbreitung von FDM an Fachhochschulen – Eine bundesweite empirische Analyse zu Aktivitäten und Bedarfen

      Dipl.-Soz. Robert Werth, EVER_FDM

      Das Projekt “EVER_FDM” zeichnet anhand einer standardisierten Online-Befragung erstmals ein umfassendes Bild des Forschungsdatenmanagements (FDM) an deutschen FHs/HAWs. Im Rahmen der Untersuchung werden sowohl das FDM-bezogene Wissen des wissenschaftlichen Personals als auch die bisherigen FDM-Aktivitäten und FDM-Bedarfe abgefragt. Die Untersuchung ist als Vollerhebung angelegt und stellt die bis dato umfassendste Untersuchung ihrer Art in Deutschland dar. Zusätzlich sind fünf regional verteilte, leitfadengestützte, qualitative Expert:innendiskussionsrunden Teil des Projekts. Diese beziehen die Verwaltungsebene mit ein und können spezifische und möglicherweise versteckte Problemlagen und Bedarfe aufdecken. Zudem helfen sie, die Ergebnisse aus der Online-Befragung im Sinne einer Triangulation besser einzuordnen.

      Vortragstitel: FDM an norddeutschen Fachhochschulen

      Dr. Gregor Schmieg, FDMH-Nord

      Das Projekt “FDMH-Nord” untersucht die besonderen Rahmenbedingungen des FDM an FHs/HAWs mit Schwerpunkt in Schleswig-Holstein. In dieser Region sind die Kooperationspartner aus der Wirtschaft vornehmlich kleine und mittelständische Unternehmen mit geringen Budgets für Forschung und Entwicklung, und auch die Hochschulen selbst sind von eher kleiner bis mittlerer Größe. Das primäre Forschungsobjekt ist dabei die TH Lübeck. Erforscht werden der Status quo und die Bedarfe im FDM mittels leitfadengestützter Interviews und einer regionalen, standardisierten Online-Befragung. Ziel ist es, ein Konzeptpapier zur Einführung einer lokalen FDM-Policy zu entwickeln, das den besonderen Rahmenbedingungen für den Ausbau des FDM an der TH Lübeck und vergleichbaren Einrichtungen gerecht wird. Gleichsam werden Promovierende als besondere Fokusgruppe bei der Entwicklung von Schulungsangeboten in den Blick genommen. In der Transferkomponente orientiert sich das Projekt an der regionalen Innovationsstrategie des Landes und an anderen wichtigen Stakeholdern und untersucht Möglichkeiten für regionale Vernetzungs- und Sensibilisierungsangebote im Bereich Forschung und Transfer.

      Vortragstitel: Sichtbarkeit, Akzeptanz und Nutzung von DMPs an Fachhochschulen in Deutschland

      Stephanie Werner, SAN-DMP

      Das Projekt “SAN-DMP” untersucht die “Sichtbarkeit, Akzeptanz und Nutzung von Datenmanagementplänen an FHs und HAWs in Deutschland”. Hierbei handelt es sich um ein Verbundprojekt der Hochschule Darmstadt, der Technischen Hochschule Köln und der Fachhochschule Potsdam. Mithilfe qualitativer Forschung soll das Projekt zur Verbesserung des Datenmanagements an Hochschulen durch den Einsatz von Datenmanagementplänen (DMPs) beitragen. Hierzu werden bisher publizierte DMPs, Templates und Policies analysiert und leitfadengestützte Gruppeninterviews durchgeführt. Die Interviews werden mit neun Stakeholder-Gruppen à drei Teilnehmer:innen durchgeführt, wobei aus jeder der drei beteiligten Hochschulen jeweils ein:e Vertreter:in pro Stakeholdergruppe teilnimmt. Drei Stakeholdergruppen entstammen dem Bereich der Praxispartner (Wirtschaft, Medien, Kultur/Verwaltung), drei dem Bereich Forschung und Lehre (Forschungsprojekte, Lehrende, Studierende) und drei weitere dem Bereich der Forschungsunterstützung (Bibliothek, Rechenzentrum/IT, Forschungsservice). Durch die heterogene Konstellation liegt eine große Bandbreite an Erfahrungskontexten und Praxisbezügen vor, in der zugleich regionale und bundesweite Phänomene zur Sprache kommen.

    • 12:30 13:30
      Mittagspause 1h
    • 13:30 15:00
      Datennachnutzung in der Praxis 1h 30m

      Moderation: Juliane Jacob

      Abstract:
      Die UAG Schulungen/Fortbildungen der DINI/nestor AG Forschungsdaten https://www.forschungsdaten.org/index.php/UAG_Schulungen/Fortbildungen ist mit 37 aktiven Mitglieder in Deutschland und Österreich aktiv vernetzt. Die UAG verfolgt das Ziel, regelmäßig unterschiedlichen Zielgruppen FDM-spezifische Workshops anzubieten, sowie Schulungsmaterialien zu entwickeln und zu publizieren https://zenodo.org/communities/uag-fdm-schulung/

      Der hier eingereichte Workshop „Datennachnutzung in der Praxis“ thematisiert innerhalb von 90 min die Datensuche, die Plausibilitäts- und Qualitätsprüfung, sowie lizenzrechtliche Aspekte der Nachnutzung. Der Workshop erfüllt außerdem den Anspruch der UAG, für die Teilnehmenden möglichst vielseitige didaktische Angebote zu integrieren.

      Wenn über Nachnutzung gesprochen wird, erfolgt das i.d.R. aus Sicht des/der Publizierenden. Dazu gehören Handreichungen, u.a. zu Datendokumentation, Metadatenschemata und geprüften Repositorien, was zur Steigerung der Reputation und Sichtbarkeit der eigenen Daten führt und die Anforderungen der Forschungsförderer erfüllt. Dieser Workshop nimmt ausschließlich die Sicht der Nachnutzenden ein und soll Forschende zur kritisch reflektierten Nachnutzung von Daten motivieren. In Kombination mit Hinweisen zu didaktischen Methoden hilft er, Infrastrukturmitarbeitenden und Data Stewards das Thema entsprechend an Forschende zu vermitteln.

      Die Bedeutung und Anwendung der FAIR-Prinzipien, um Forschungsdaten nachnutzbar zu machen, ist bekannt und häufig Bestandteil von Datenmanagement-Workshops. Auch die Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und diverse Policies fordern die Generierung von FAIRen und nachnutzbaren Daten ein. Die eigentliche Nachnutzung ist aber in Abhängigkeit der Fachcommunity häufig noch nicht hinreichend lang etabliert und bringt in der Praxis einige Hürden mit sich. Denn abhängig von der Fachrichtung und bspw. dem zeitlichen Zurückliegen der Publikation, sind Forschungsdaten oft entweder gar nicht digital auffindbar oder aber nur deren Metadaten. Auch die Spezifität spielt eine große Rolle in der Interoperabilität. Selbst wenn Forschungsdaten gefunden werden, können diese sich als zur Nachnutzung ungeeignet herausstellen, z.B. aufgrund von unklarer Lizenzlage. Schließlich muss sowohl die Plausibilität als auch die Qualität der Daten für den neuen Verwendungszweck im Rahmen der Nachnutzung überprüft werden.

      Beschreibung des Ablaufs des Workshops:
      Den Teilnehmenden wird die Gelegenheit gegeben, sich über das eigene Nachnutzungsverhalten auszutauschen. Wurden in der Vergangenheit Daten bereits nachgenutzt? Welche Bezugswege wurden genutzt? Welche Schwierigkeiten sind ggf. aufgetreten? Wurde die Nachnutzung dadurch möglicherweise sogar verhindert? Die Teilnehmenden probieren anschließend an einem praktischen Beispiel mit Alltagsbezug (damit es fachrichtungsneutral ist) in Kleingruppen aus, wie sie Daten suchen. Konkret sollen Wetterdaten für zwei Standorte in Europa (Berlin und Rom) gefunden werden. Die Suche allein, bedeutet allerdings noch nicht, dass Daten auch gefunden und heruntergeladen werden können. Außerdem stellen sich die Teilnehmenden die Frage, ob die Nutzungsrechte geklärt sind und bspw. Lizenzen die Bearbeitung oder Kombination zulassen bzw. ausschließen. Sofern Daten vorliegen, muss über die Plausibilität und Qualität für eine Nachnutzung entschieden werden. Die Teilnehmenden stellen sich die Frage, wann Datensätze von guter Qualität sind. Diese Frage bezieht sich erstens auf die Eignung der Daten zur Wiederverwendung und die Bewertung gemäß der FAIR-Prinzipien und zweitens auf die Eignung der Daten zur Wiederverwendung und Bewertung gemäß den Gütekriterien. Die Teilnehmenden werden von der Workshopleitung anhand eines exemplarischen Datensatzes durch die Qualitätsbewertung geführt. In diesem Abschnitt können die Teilnehmenden die Qualitätsparameter in der Praxis kennenlernen und unter aktiver Teilnahme die Grenzen dieser Qualitätsbewertung reflektieren.

      Auf der didaktischen Ebene gibt das initiale Fallbeispiel eine thematische Orientierung und schafft damit ein Wir-Gefühl. Des Weiteren wird Wert auf aktive Mitarbeit der Teilnehmenden gelegt und unterschiedliche Sozial- und Arbeitsformen integriert. Die Einbindung externer Tools wie Mentimeter und auch integrierter Tools für Umfragen aktivieren die Teilnehmenden nonverbal und niedrigschwellig. In Breakout-Sessions können in Kleingruppen und ohne Moderator*innen Ideen frei ausgesprochen werden, die anschließend bspw. auf Grundlage eines Whiteboards von Freiwilligen im Plenum präsentiert werden.

      Das Ziel des Workshops ist, die Teilnehmenden zur Datennachnutzung zu motivieren, indem Möglichkeiten zur Datensuche vorgestellt und eine Handreichung zur Überprüfung der Datenqualität und –Plausibilität vermittelt werden.

      Es ist vorgesehen, dass der Workshop sowie alle Ergebnisse zeitnah publiziert werden.

    • 15:00 17:00
      Pause 2h
    • 17:00 18:00
      RDA-DE Mitgliederversammlung 1h

      Moderation: Raphael Ritz

    • 09:00 10:30
      Enabling reproducibility in (data) science 1h 30m

      Moderation: Antonia Schrader, Helmholtz Open Science Office

      Abstract:
      This session, organized by the German Reproducibility Network, will focus on digital reproducibility and its importance for open and robust science from different perspectives. Research is reproducible when it is possible to (independently) recreate the same results from the same data and same code/analysis as used by the original researcher or team of researchers. Reproducibility enhances collaboration and transparency in science and supports reusability of scientific products. This closely links with the open science endeavor towards the cultural change in science and science communication.
      To truly enable reuse underlying data sets of research results are published in a FAIR
      manner for instance. The FAIR principles can be transferred to research software with some adaptations and also define important prerequisites in the context of reproducibility in order to be able to reproduce results. On the other hand, doing actual reproduction attempts (meaning success / failure) need to be an integral part of scholarly communication and should be incentivized accordingly.

      The session is divided into the following contributions:

      Introduction on the importance of reproducibility for open and robust science

      Antonia C. Schrader (Helmholtz Association / GRN Chair)

      The presentation introduces the topic and the GRN and also emphasizes the importance of reproducibility for open and robust science.

      Open data as the basis for scientific innovation and public trust

      Felix Schönbrodt, LMU and Ulf Tölch, Berlin Institute of Health at Charité

      Presenting the outcomes of the GRN position paper.

      Reproducibility in Data Science and Machine Learning

      Peter Steinbach, Helmholtz AI

      Machine Learning is becoming ubiquitous in many scientific domains. However, practitioners struggle to apply every new addition to the Machine Learning market on their data with comparable effects than published. In this talk, I'd like to present recent observations on reproducibility of Machine Learning results and how the community strives to tackle related challenges.

      Research communication system for computational reproducibility

      Guido Scherp, ZBW, Felix Schönbrodt, LMU and Bernadette Fritzsch, AWI

      To make research reproducible, scholarly communication needs to enable sufficient sharing of information about the results and their derivation to enable others to attempt reproduction. This talk will outline the functions, features, and roles of the ideal research communication system that supports computationally reproducible research. The talk reflects the status of a corresponding discussion paper currently involving several international reproducibility networks led by the GRN.

      For each presentation time for an ensuing questions and discussion slot is planned. The aim is to make the session as dialogical and interactive as possible. The session will be accompanied in a pad. All materials will be made openly available in the spirit of Open Science.

    • 10:30 11:00
      Pause 30m
    • 11:00 12:30
      Gamification – Praktischer Einsatz des Trends in der FDM Kompetenzvermittlung (1/2) 1h 30m

      Moderation: Cora Assmann und Nadine Neute, TKFDM

      Abstract:
      Gamification ist einer der großen Trends in der Wissens- und Kompetenzvermittlung der letzten Jahre und auch im Bereich Forschungsdatenmanagement gibt es eine Reihe hervorragender Educational Games. Der Workshop gibt im ersten Teil eine knappe Einführung in die Funktionsweisen spielerischer Inhaltsvermittlung. Er geht insbesondere auf die kognitionswissenschaftlichen, organisatorischen und gruppendynamischen Vorteile der Nutzung spielerischer Elemente sowohl in Online als auch in Präsenzveranstaltungen ein. Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen Gelegenheit zum Ausprobieren der Research Data Scarytales des Thüringer Kompetenznetzwerks Forschungsdatenmanagement (TKFDM) und das Open Science Brettspiel der Kontaktstelle Forschungsdatenmanagement der Uni Jena.

      Im zweiten Teil des Workshops, der nach der Mittagspause (von 13:30 bis 15:00) stattfindet, laden wir Sie ein, eigene Spielideen vorzustellen und gemeinsam mit uns auszuprobieren. Falls Interesse besteht, kann die Zeit auch zur Diskussion neuer Spielideen und ihrer Einbindung in Formate der FDM Kompetenzvermittlung genutzt werden.

    • 12:30 13:30
      Mittagspause 1h
    • 13:30 15:00
      Gamification – Praktischer Einsatz des Trends in der FDM Kompetenzvermittlung (2/2) 1h 30m

      - Fortsetzung der Session vom Vormittag -

      Moderation: Cora Assmann und Nadine Neute, TKFDM

      Abstract:
      Dies ist der zweite praktische Teil des Workshops "Gamification – Praktischer Einsatz des Trends in der FDM Kompetenzvermittlung". Nach dem wir im ersten Teil (von 11:00 bis 12:30) eine knappe Einführung in die Funktionsweisen spielerischer FDM Kompetenzvermittlung gegeben haben, wollen wir gemeinsam mit Ihnen im zweiten Teil bekannte FDM-Spiele spielen und neue Spielideen ausprobieren. Hierzu laden wir Sie herzlich ein, eigene Spiele mitzubringen. Melden Sie sich gerne vorab bei info@forschungsdaten-thueringen.de.

      Die Veranstaltung findet in folgendem Zoom Raum statt:
      https://uni-jena-de.zoom.us/j/68675467529
      Kenncode: 570000

    • 15:00 15:30
      Pause 30m
    • 15:30 17:00
      Open Data - Neueste Entwicklungen im gemeinsamen Datenraum von Wissenschaft und Public Sector 1h 30m

      Moderation: Henriette Senst

      Vortragstitel: Datendemokratie – Gemeinwohlorientierte Datennutzung für die Digitale Gesellschaft

      Christian Kiehle, Initiative D21 e.V.

      Die Initiative D21 e.V. ist Deutschlands größtes gemeinnütziges Netzwerk für die Digitale Gesellschaft. Wir betrachten Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und der Digitalen Transformation aus einer Multi-Stakeholder-Perspektive (Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft). Die Digitalisierung hat vor allem den Daten zu einem wichtigen Stellenwert verholfen. Daten, sei es bewusst erhoben oder als Nebenprodukt erfasst, bieten enorme Wertschöpfungspotentiale und damit Chancen. Gleichzeitig ist der Umgang mit Daten vor dem Hintergrund einer globalen Wertschöpfungskette, dem Datenschutz und der Abwägung von individuellen und gemeinschaftlichen Interessen als sensibel einzustufen.

      Die AG Datendemokratie möchte mit Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen gemeinwohlorientierten Umgang mit Daten aufzeigen, chancenorientierte Szenarien für die Verfügbarmachung und Nutzung von Daten in Deutschland aufzeigen und Impulse für die politische Agenda geben. Denn nur eine gemeinwohlorientierte Datennutzung ermöglicht eine selbstbestimmte digitale Gesellschaft.

      Der Vortrag erläutert den aktuellen Diskussionsstand der Arbeitsgruppe im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Open Data und stellt dar, warum Datenkompetenz eines der Kernelemente für eine demokratische, digitale Gesellschaft wird.

      https://initiatived21.de/arbeitsgruppen/ag-datendemokratie/

      Vortragstitel: Neueste Entwicklungen bei GovData

      Thomas Tursics

      Mein Name ist Thomas Tursics. Ich war über 20 Jahre lang Softwareentwickler, zuletzt bei der Deutschen Bahn. Im Sommer letzten Jahres bin ich als Produktmanager für GovData zur FITKO gewechselt. Nach einem halben Jahr Übergangszeit bin ich seit 1. Januar für das Portal GovData in der Verantwortung. Bei GovData werden seit 10 Jahren die offenen Daten aus ganz Deutschland gesammelt. Seit etwa 10 Jahren benutze ich die offenen Daten aus Deutschland (und anderen Ländern), um privat erst Apps, dann Visualisierungen und Webseiten zu bauen. Ich bin stolz bei der Geburtsstunde der Open Data Community Code for Germany dabei gewesen zu und diese vertreten zu dürfen. Nach der langen Zeit als Ehrenamtlicher bin ich jetzt zu GovData gewechselt und freue mich auf die tollen Aufgaben die vor mir liegen.

      GovData, das Datenportal für Deutschland, ist im Januar von Hamburg nach Frankfurt zur FITKO gewechselt und hat neues Personal an Board. Thomas Tursics berichtet zu den Hintergründen des Wechsels und welche Änderungen das Datennutzungsgesetz bei den offenen Daten in Deutschland bringen wird. Die kürzlich veröffentlichten Listen für hochwertige Datensätze und die Pflicht diese als Live-Daten über APIs anzubieten, werden näher erklärt.

    • 09:00 10:30
      Ein elektronisches Laborbuch in einer Forschergruppe einführen - good practice und lessons learned 1h 30m

      Moderation: Dr. Ortrun Brand, Landesinitiative HeFDI, Dr. Magdalene Cyra, Landesinitiative fdm.nrw, Dr. Nicole Jung und Dr. John Joliffe, NFDI4Chem

      Abstract:
      Forschende insbesondere der Naturwissenschaften artikulieren vielerorts den Bedarf danach, in ihren Arbeitsgruppen mit elektronischen Laborbüchern (ELN) zu arbeiten, um Daten und Forschungsprozess so nachvollziehbar wie möglich zu halten. Oftmals steht zunächst die Frage der Technik im Raum, d.h. welches ELN-Tool gewählt werden sollte, ob die Infrastruktur dies langfristig anbieten kann, wie das Tool funktioniert etc. Auch einige NFDI-Konsortien bieten mittlerweile intensive Einführungen in ELNs an.

      Die konkrete Beratungspraxis der Forschungsdaten-Servicestellen an den Universitäten und Hochschulen zeigt, dass sich jedoch eine weitere Hürde bei der digitalen Transformation hin zu ELNs stellt: die Bereitschaft der Arbeitsgruppe, auf ein neues (digitales) Instrument umzuschwenken. Alle Mitarbeitenden müssen Routinen ändern, müssen Zeit investieren, um Workflows und Prozesse umzustellen, um das Tool zu erlernen, und ebenso ist nicht selten Geduld gefragt, um mit den Tücken der Technik zurechtzukommen.

      Um diesem Bedarf aus der Beratung besser nachkommen zu können, rufen die Landesinitiativen HeFDI und fdm.nrw sowie NFDI4Chem Expertinnen und Experten zu einem fokussierten Erfahrungsaustausch zusammen: Was bedeutet es konkret, ein ELN in einer Forschergruppe einzuführen? Was sind good practices, was lessons learned? Wie kann die Bereitschaft der gesamten Arbeitsgruppe dazu gesteigert werden? Was können wir Forschungsgruppenleiter:innen an die Hand geben, um ihnen die Einführung eines ELNs in ihrer Arbeitsgruppe zu erleichtern? Welche Services und Unterstützungsangebote sollten Servicestellen für Forschungsdaten vor Ort künftig anbieten, um die Einführung von ELNs zu befördern?

      An diesen Fragen orientiert versammelt die Session eine Reihe von Inputs zu Praxiserfahrungen, um anschließend Gemeinsamkeiten und Unterschiede der good practice und lessons learned zu diskutieren. Die Session zielt auf die Identifikation von Faktoren und Hilfestellungen, die anschließend in eine Handreichung o.Ä. für die Forschenden und die Beratungspraxis übersetzt werden können.

      Speakers: Dr Judith Dähne (Hochschule Rhein-Main), Dr Matthias Grönewold (TU Darmstadt), Dr Alexander Hoffman (RWTH Aachen), Dr Harald Kusch (Georg-August-Universität Göttingen), Henning Timm (Universität Duisburg-Essen)
    • 10:30 11:00
      Pause 30m
    • 11:00 12:30
      Persistent Identifier für FAIRe Forschungsdaten 1h 30m

      Moderation: Heinz Pampel, Humboldt-Universität zu Berlin & Helmholtz-Gemeinschaft, https://orcid.org/0000-0003-3334-2771

      Abstract:
      Die Session widmet sich der zentralen Rolle von „Persistent Identifier“ (PID) für das FAIRmachen von wissenschaftlichen Daten, indem sie die Zitierbarkeit und Referenzierbarkeit der wissenschaftlichen Ressourcen sicherstellen. Um aber einen echten Mehrwert in den sich entwickelnden e-Infrastrukturen, wie der European Open Science Cloud (EOSC) oder der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), zu schaffen, ist es essentiell, verschiedene Identifikatoren miteinander zu verknüpfen und somit in Verbindung zu setzen.

      In der Session werden PIDs aus der Perspektive verschiedener datengetriebener Fachdisziplinen betrachtet und aufgezeigt, wie diese im Zusammenspiel zu einem effektiveren und offeneren Informationsaustausch innerhalb der Wissenschaft beitragen können. Zudem werden aktuelle nationale und internationale Bestrebungen beschrieben, um eine vernetzte PID-Landschaft zu schaffen und Einrichtungen einen Rahmen für lokale PID-Anwendungen zu geben.

      Einführung: Vernetzte und offene Wissenschaft: PIDs für Open Science

      Heinz Pampel, Humboldt-Universität zu Berlin & Helmholtz-Gemeinschaft, https://orcid.org/0000-0003-3334-2771

      Der Beitrag führt in das Thema ein und betont die Bedeutung von PIDs für Open Science.

      PIDs in der Polar- und Meeresforschung

      Bernadette Fritzsch, AWI, https://orcid.org/0000-0002-0690-7151

      PIDs für physische Objekte

      Kirsten Elger, GFZ, https://orcid.org/0000-0001-5140-8602

      PIDs für Instrumente

      Rolf Krahl, HZB, https://orcid.org/0000-0002-1266-3819

      ePIC services to utilise and standardise PIDs

      Sven Bingert, GWDG, https://orcid.org/0000-0001-9547-1582

      Für jeden Vortrag sind 10 Minuten Vortrag und 10 Minuten Fragen und Diskussion vorgesehen (für den Einführungsvortrag, 7 Min Vortrag, 3 Minuten Fragen). Anliegen ist, die Session möglichst dialogisch und interaktiv zu gestalten. Die Session wird in einem Pad begleitet. Alle Materialien werden im Sinne von Open Science offen zugänglich gemacht.

      Speakers: Prof. Dr. Heinz Pampel (Humboldt-Universität zu Berlin & Helmholtz-Gemeinschaft), Dr Bernadette Fritzsch (AWI), Dr Kirsten Elger (GFZ), Rolf Krahl (HZB), Dr Sven Bingert (GWDG)
    • 12:30 13:30
      Mittagspause 1h
    • 13:30 15:00
      Mechanismen der Qualitätssicherung bei Beratungsangeboten im Forschungsdatenmanagement 1h 30m

      Moderation: Evgeny Bobrov, QUEST Center des BIH in der Charité

      Abstract:
      Eine Kernaufgabe von Help Desks, Kompetenz- und Datenzentren sowie Serviceeinrichtungen im Bereich Forschungsdatenmanagement (FDM) ist die aktive Beratung und Unterstützung von Forschenden bei Fragen zum adäquaten Umgang mit Forschungsdaten. Aufgrund der Diversität von Forschung sehen sich diese Servicestellen typischerweise mit einer starken Heterogenität in Bezug auf FDM-Bedarfe und -Anforderungen konfrontiert. Neben unterschiedlichen Bedarfen von Forschenden ist zudem auch der Einfluss struktureller Faktoren bedeutsam. Die Organisation und Umsetzung von FDM-Beratungsangeboten durch die anbietenden Institutionen wird entsprechend individuell gestaltet, und es bilden sich diverse und institutionsspezifische Beratungsportfolios heraus. Sie alle eint jedoch die Notwendigkeit, die Qualität von Beratungen sicherzustellen. In dieser Session werden Ansätze vorgestellt, wie mit Qualitätssicherung umgegangen wird, sowohl bei eher generischen FDM-Beratungen, als auch unter fachspezifischen Blickwinkeln. Dies reicht von Ticketing-Systemen bis hin zu formellen Beschreibungen. Eng mit der Frage der Qualitätssicherung sind zudem die Fragen verbunden, wie Beratungen evaluiert werden können und wie weitere Expertise anderer Fachabteilungen in Beratungsprozesse einbezogen werden kann.

      Wenngleich ein allgemeines Modell zur Umsetzung und insbesondere auch zur Evaluation von FDM-Beratungen noch nicht zu existieren scheint und vielleicht angesichts der jeweils spezifischen Bedarfe und Strukturen auch nicht möglich ist: Diese Session wird dazu beitragen, Mechanismen der Qualitätssicherung zu diskutieren und Optionen herausstellen, die sich bereits bewährt haben. Zu diesem Zweck sollen im Vortragsformat verschiedene Konzepte für die Umsetzung und Beschreibung von FDM-Beratungsangeboten vorgestellt und individuelle Maßnahmen zur Qualitätssicherung in einer anschließenden Diskussionsrunde kritisch mit dem Plenum besprochen werden. Fragen, die in der Session adressiert werden sollen, sind insbesondere:

      • Welche FDM-Services gibt es an universitären Einrichtungen und wie lassen sich diese beschreiben?
      • Gibt es Best Practices und Standards bei FDM-Beratungen und -Services?
      • (Wie) kann man Qualität von FDM-Beratungen konzeptualisieren und ggf. messen?
      • Wie stellen die FDM-Beratenden sicher, dass Expertise andere Fachabteilungen ihrer Einrichtung in die Beratung einfließt?

      Für die geplante Session sind folgende Speaker*innen eingeladen:

      Vortragstitel: Qualifikationsprofile des zu rechtlichen Fragen beratenden FDM-Personals an Universitäten in Deutschland

      Patryk Fischer (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), FDNext

      Patryk Fischer ist Jurist mit Schwerpunkt auf deutschem und polnischem Recht, und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Rechtsanwaltskanzlei tätig. Seit November 2020 untersucht er im Projekt FDNext an der Universitätsbibliothek der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder rechtliche Beratungsangebote im universitären FDM. Seit November 2022 ist er zudem Rechtsreferendar am Brandenburgischen Oberlandesgericht.
      In seinem Beitrag wird Herr Fischer auf die während einer Befragung erhobenen Qualifikationsprofile des FDM-Personals an Universitäten in Deutschland eingehen.

      Vortragstitel: Der Workflow des NFDI4Culture-Helpdesks unter dem Aspekt der Qualitätssicherung

      Desiree Mayer und Martha Stellmacher, SLUB Dresden, NFDI4Culture

      Desiree Mayer und Martha Stellmacher sind als Musikwissenschaftlerinnen an der SLUB Dresden im Rahmen des Konsortiums für Forschungsdaten materieller und nichtmaterieller Kulturgüter NFDI4Culture zum Thema Standards und Datenqualität tätig. Seit Beginn im Jahr 2021 koordinieren sie den Aufbau und die Prozesse des NFDI4Culture Helpdesk. In ihrem Beitrag stellen sie den NFDI4Culture Helpdesk vor und gehen insbesondere auf die im Workflow verankerten Mechanismen zur Qualitätssicherung ein.

      Vortragstitel: Ansätze der Formalisierung - Protokollierung und Analyse von FDM-Beratungsgesprächen (in den Geisteswissenschaften)

      Patrick Helling, Data Center for the Humanities, Universität zu Köln

      Patrick Helling ist Datenmanager beim Data Center for the Humanities (DCH), einem fachspezifischen Datenzentrum an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln. Darüber hinaus ist er Mitarbeiter im DFG-Schwerpunktprogramm “Computational Literary Studies”, wo er u.a. für die Entwicklung einer FDM-Gesamtstrategie für das Programm zuständig ist.
      In seinem Beitrag wird Herr Helling einen Ansatz zur Analyse und formalen Modellierung von FDM-Bedarfen als eine Maßnahme zur Qualitätssicherung im FDM vorstellen.

      Vortragstitel: FDM-Beratung an der Universität Trier. Von der Planung bis zur Archivierung – Von generisch bis fachspezifisch

      Marina Lemaire, Servicezentrum eSciences, Universität Trier

      Marina Lemaire ist Leiterin des Servicezentrum eSciences (SeS), das alle Forschenden der Universität Trier bei der Umsetzung IT-basierter Forschung unterstützt. Das SeS verfügt über spezialisierte FDM-Kompetenzen für die Geistes- und Kulturwissenschaften, die sie auch externen Forschenden bereitstellen.
      In ihrem Beitrag wird Frau Lemaire anhand eines Praxisbeispiels den Beratungsprozess in der Antragsphase vorstellen, mit besonderem Fokus auf die Einbeziehung und Koordination weiterer Beteiligter.

    • 09:00 10:30
      Lernziele und zu fördernde Kompetenzen im Bereich Forschungsdatenmanagement: Eine Paneldiskussion 1h 30m

      Moderation: Britta Petersen, https://orcid.org/0000-0002-0355-2594 und Benjamin Slowig, https://orcid.org/0000-0001-5343-2788

      Abstract:
      Für ein nachhaltiges Forschungsdatenmanagement (FDM) werden neben Kenntnissen und Fähigkeiten im fachlichen Bereich zusätzliche Kompetenzen im Umgang mit digitalen Daten benötigt. Solche Kompetenzen sollten bereits im Studium gefördert und schrittweise ausgebaut werden. Doch welche Inhalte sollten in welcher Tiefe bereits an Studierende vermittelt werden? Welche Kompetenzen benötigen Data Stewards? Welche Inhaltsaspekte sollten Hochschulen im Bereich Forschungsdatenmanagement über Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrende und Forschende adressieren? Wie gelingt eine notwendige strukturelle und verbindliche Verankerung des Themenbereichs FDM in den Curricula der einzelnen Fachbereiche und wie kann eine Implementierung des Themenbereichs in den Lehr- und Forschungsalltag erfolgen?
      Eine erste Orientierungshilfe bildet die von der DINI/nestor UAG Schulungen/Fortbildungen erarbeitete Lernzielmatrix zum Themenbereich FDM . Sie fasst für das FDM relevante Vermittlungsinhalte sowie zugehörige Lernziele auf den Qualifikationsstufen Bachelor, Master, PhD und Data Steward aus einer Reihe von nationalen wie internationalen Projekten und Fortbildungskonzepten zum Themenbereich FDM zusammen.
      Die Lernzielmatrix soll in Form eines kurzen Vortrags vorgestellt und im Anschluss im Rahmen eines Panels die Lernziele und Inhalte von Expert*innen aus der Praxis bewertet und diskutiert werden.

      Vortragstitel: Lernzielmatrix Forschungsdatenmanagement - Abgleich von Inhalten und Lernzielen aus der Praxis für die Zielgruppen Studierende, PhDs und Data Stewards durch Mitglieder der UAG Schulungen/Fortbildungen der DINI/nestor AG Forschungsdaten

      Britta Petersen (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

      Teilnehmende der Paneldiskussion:

      • Prof. Dr. Sonja Herres-Pawlis (RWTH Aachen) bezieht FDM in ihre Lehre im Fach Chemie seit mehreren Jahren ein und engagiert sich für eine curriculare Einbindung von FDM.
      • Prof. Dr. Mirjam Blümm (TH Köln) lehrt in den Informationswissenschaften, wo sie u.a. an der Ausbildung/Fortbildung von Data Stewards im Zertifikatskurs “Forschungsdatenmanagement” beteiligt ist.
      • Dr. Jessica Stegemann (Landesinitiative fdm.nrw) koordiniert das Projekt FDM@Studium.nrw, in dem OER-Lehr- und Lernmaterialien für FDM in Studium und Lehre erarbeitet werden.

      Moderation der Paneldiskussion:

      • Benjamin Slowig (Landesinitiative fdm.nrw)

    • 10:30 11:00
      Pause 30m
    • 11:00 12:30
      Abschluss Session mit Keynote zu "Datenbasierter Entscheidungsunterstützung für den Alltag" 1h 30m

      Moderation: Henriette Senst

      Keynote: Datenbasierte Entscheidungsunterstützung für den Alltag

      Felix Rebitschek, Harding-Zentrum für Risikokompetenz

      Für Bürgerinnen und Bürger, die sich in unsicheren und komplexen Entscheidungsumgebungen – zum Beispiel im Onlinehandel oder auf Nachrichtenplattformen – bewegen und fundierte Entscheidungen treffen wollen, ist es von entscheidender Bedeutung, Informationen zu finden, die objektiv erforderlich, subjektiv notwendig und zugleich qualitätsgesichert sind. Hier können Algorithmen die Entscheidungsfindung der Bürgerinnen und Bürger unter Unsicherheit unterstützen, wenn sie transparent sind und ihre Nutzer kompetenter machen („Boosting“). Exemplarisch für „interpretable models“ können sparsame Entscheidungsbäume für die Entscheidungsfindung im Alltag bereitgestellt werden und zugleich eine robuste Informationsfilterung, ähnlich der von Expertinnen und Experten, leisten. Die Entwicklung solcher Werkzeuge ist dabei sowohl daten- wie erfahrungsbasiert. Ein öffentliches Engagement für ein kontinuierliches Monitoring von Informationsumgebungen, um die Datengrundlage zur Werkzeugentwicklung und –weiterentwicklung bereitzustellen, ist überprüfenswert.

      Ausblick und Verabschiedung: Dr. Raphael Ritz