13–17 Feb 2023
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FDM an Fachhochschulen - Ergebnisse aktueller Untersuchungen

14 Feb 2023, 11:00
1h 30m
Online Event

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Description

Moderation: Robert Werth

Abstract:
Die Etablierung von Forschungsdatenmanagement (FDM) stellt Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (FHs/HAWs) in Deutschland vor neue Herausforderungen. Dies ist insbesondere der Fall, da FHs/HAWs - im Vergleich zu Universitäten - vor allem anwendungsbezogene Disziplinen aufweisen. Auch Kooperationen mit Praxispartnern bringen spezifische Anforderungen bspw. rechtlicher oder wettbewerbsspezifischer Natur mit sich, die beim FDM berücksichtigt werden müssen.

Die Fördermaßnahme des BMBF “Nachnutzung und Management von Forschungsdaten an Fachhochschulen” hat deshalb zum einen den Erkenntnisgewinn zum Stand des FDM an FHs/HAWs zum Ziel, zum anderen soll eine Bedarfsermittlung erfolgen. In der Förderlinie wurden drei Projekte bewilligt, die mit unterschiedlichen Ansätzen die spezifischen Bedarfe von Forschenden an FHs/HAWs sowie von weiteren Stakeholdern ermitteln. Die Ergebnisse dienen dazu, Maßnahmen zur Förderung von FDM (z. B. im Bereich Schulung, Beratung oder technischer Infrastruktur) passgenauer (weiter-)entwickeln zu können. Zudem können von der Untersuchung wichtige Impulse für nationale Akteure ausgehen, beispielsweise im Bereich der Wissenschaftspolitik oder in Bezug auf die Rolle der FHs/HAWs in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Gleichsam sind die Ergebnisse auch für den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen von Interesse.

In den Präsentationen werden die zentralen Ergebnisse der Untersuchungen vorgestellt und jeweils anschließend der Raum für Diskussionen hinsichtlich passgenauer FDM-Services eröffnet. Die Projekte im Einzelnen:

Vortragstitel: Entwicklung und Verbreitung von FDM an Fachhochschulen – Eine bundesweite empirische Analyse zu Aktivitäten und Bedarfen

Dipl.-Soz. Robert Werth, EVER_FDM

Das Projekt “EVER_FDM” zeichnet anhand einer standardisierten Online-Befragung erstmals ein umfassendes Bild des Forschungsdatenmanagements (FDM) an deutschen FHs/HAWs. Im Rahmen der Untersuchung werden sowohl das FDM-bezogene Wissen des wissenschaftlichen Personals als auch die bisherigen FDM-Aktivitäten und FDM-Bedarfe abgefragt. Die Untersuchung ist als Vollerhebung angelegt und stellt die bis dato umfassendste Untersuchung ihrer Art in Deutschland dar. Zusätzlich sind fünf regional verteilte, leitfadengestützte, qualitative Expert:innendiskussionsrunden Teil des Projekts. Diese beziehen die Verwaltungsebene mit ein und können spezifische und möglicherweise versteckte Problemlagen und Bedarfe aufdecken. Zudem helfen sie, die Ergebnisse aus der Online-Befragung im Sinne einer Triangulation besser einzuordnen.

Vortragstitel: FDM an norddeutschen Fachhochschulen

Dr. Gregor Schmieg, FDMH-Nord

Das Projekt “FDMH-Nord” untersucht die besonderen Rahmenbedingungen des FDM an FHs/HAWs mit Schwerpunkt in Schleswig-Holstein. In dieser Region sind die Kooperationspartner aus der Wirtschaft vornehmlich kleine und mittelständische Unternehmen mit geringen Budgets für Forschung und Entwicklung, und auch die Hochschulen selbst sind von eher kleiner bis mittlerer Größe. Das primäre Forschungsobjekt ist dabei die TH Lübeck. Erforscht werden der Status quo und die Bedarfe im FDM mittels leitfadengestützter Interviews und einer regionalen, standardisierten Online-Befragung. Ziel ist es, ein Konzeptpapier zur Einführung einer lokalen FDM-Policy zu entwickeln, das den besonderen Rahmenbedingungen für den Ausbau des FDM an der TH Lübeck und vergleichbaren Einrichtungen gerecht wird. Gleichsam werden Promovierende als besondere Fokusgruppe bei der Entwicklung von Schulungsangeboten in den Blick genommen. In der Transferkomponente orientiert sich das Projekt an der regionalen Innovationsstrategie des Landes und an anderen wichtigen Stakeholdern und untersucht Möglichkeiten für regionale Vernetzungs- und Sensibilisierungsangebote im Bereich Forschung und Transfer.

Vortragstitel: Sichtbarkeit, Akzeptanz und Nutzung von DMPs an Fachhochschulen in Deutschland

Stephanie Werner, SAN-DMP

Das Projekt “SAN-DMP” untersucht die “Sichtbarkeit, Akzeptanz und Nutzung von Datenmanagementplänen an FHs und HAWs in Deutschland”. Hierbei handelt es sich um ein Verbundprojekt der Hochschule Darmstadt, der Technischen Hochschule Köln und der Fachhochschule Potsdam. Mithilfe qualitativer Forschung soll das Projekt zur Verbesserung des Datenmanagements an Hochschulen durch den Einsatz von Datenmanagementplänen (DMPs) beitragen. Hierzu werden bisher publizierte DMPs, Templates und Policies analysiert und leitfadengestützte Gruppeninterviews durchgeführt. Die Interviews werden mit neun Stakeholder-Gruppen à drei Teilnehmer:innen durchgeführt, wobei aus jeder der drei beteiligten Hochschulen jeweils ein:e Vertreter:in pro Stakeholdergruppe teilnimmt. Drei Stakeholdergruppen entstammen dem Bereich der Praxispartner (Wirtschaft, Medien, Kultur/Verwaltung), drei dem Bereich Forschung und Lehre (Forschungsprojekte, Lehrende, Studierende) und drei weitere dem Bereich der Forschungsunterstützung (Bibliothek, Rechenzentrum/IT, Forschungsservice). Durch die heterogene Konstellation liegt eine große Bandbreite an Erfahrungskontexten und Praxisbezügen vor, in der zugleich regionale und bundesweite Phänomene zur Sprache kommen.

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