Description
Moderation: Evgeny Bobrov, QUEST Center des BIH in der Charité
Abstract:
Eine Kernaufgabe von Help Desks, Kompetenz- und Datenzentren sowie Serviceeinrichtungen im Bereich Forschungsdatenmanagement (FDM) ist die aktive Beratung und Unterstützung von Forschenden bei Fragen zum adäquaten Umgang mit Forschungsdaten. Aufgrund der Diversität von Forschung sehen sich diese Servicestellen typischerweise mit einer starken Heterogenität in Bezug auf FDM-Bedarfe und -Anforderungen konfrontiert. Neben unterschiedlichen Bedarfen von Forschenden ist zudem auch der Einfluss struktureller Faktoren bedeutsam. Die Organisation und Umsetzung von FDM-Beratungsangeboten durch die anbietenden Institutionen wird entsprechend individuell gestaltet, und es bilden sich diverse und institutionsspezifische Beratungsportfolios heraus. Sie alle eint jedoch die Notwendigkeit, die Qualität von Beratungen sicherzustellen. In dieser Session werden Ansätze vorgestellt, wie mit Qualitätssicherung umgegangen wird, sowohl bei eher generischen FDM-Beratungen, als auch unter fachspezifischen Blickwinkeln. Dies reicht von Ticketing-Systemen bis hin zu formellen Beschreibungen. Eng mit der Frage der Qualitätssicherung sind zudem die Fragen verbunden, wie Beratungen evaluiert werden können und wie weitere Expertise anderer Fachabteilungen in Beratungsprozesse einbezogen werden kann.
Wenngleich ein allgemeines Modell zur Umsetzung und insbesondere auch zur Evaluation von FDM-Beratungen noch nicht zu existieren scheint und vielleicht angesichts der jeweils spezifischen Bedarfe und Strukturen auch nicht möglich ist: Diese Session wird dazu beitragen, Mechanismen der Qualitätssicherung zu diskutieren und Optionen herausstellen, die sich bereits bewährt haben. Zu diesem Zweck sollen im Vortragsformat verschiedene Konzepte für die Umsetzung und Beschreibung von FDM-Beratungsangeboten vorgestellt und individuelle Maßnahmen zur Qualitätssicherung in einer anschließenden Diskussionsrunde kritisch mit dem Plenum besprochen werden. Fragen, die in der Session adressiert werden sollen, sind insbesondere:
• Welche FDM-Services gibt es an universitären Einrichtungen und wie lassen sich diese beschreiben?
• Gibt es Best Practices und Standards bei FDM-Beratungen und -Services?
• (Wie) kann man Qualität von FDM-Beratungen konzeptualisieren und ggf. messen?
• Wie stellen die FDM-Beratenden sicher, dass Expertise andere Fachabteilungen ihrer Einrichtung in die Beratung einfließt?
Für die geplante Session sind folgende Speaker*innen eingeladen:
Vortragstitel: Qualifikationsprofile des zu rechtlichen Fragen beratenden FDM-Personals an Universitäten in Deutschland
Patryk Fischer (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), FDNext
Patryk Fischer ist Jurist mit Schwerpunkt auf deutschem und polnischem Recht, und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Rechtsanwaltskanzlei tätig. Seit November 2020 untersucht er im Projekt FDNext an der Universitätsbibliothek der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder rechtliche Beratungsangebote im universitären FDM. Seit November 2022 ist er zudem Rechtsreferendar am Brandenburgischen Oberlandesgericht.
In seinem Beitrag wird Herr Fischer auf die während einer Befragung erhobenen Qualifikationsprofile des FDM-Personals an Universitäten in Deutschland eingehen.
Vortragstitel: Der Workflow des NFDI4Culture-Helpdesks unter dem Aspekt der Qualitätssicherung
Desiree Mayer und Martha Stellmacher, SLUB Dresden, NFDI4Culture
Desiree Mayer und Martha Stellmacher sind als Musikwissenschaftlerinnen an der SLUB Dresden im Rahmen des Konsortiums für Forschungsdaten materieller und nichtmaterieller Kulturgüter NFDI4Culture zum Thema Standards und Datenqualität tätig. Seit Beginn im Jahr 2021 koordinieren sie den Aufbau und die Prozesse des NFDI4Culture Helpdesk. In ihrem Beitrag stellen sie den NFDI4Culture Helpdesk vor und gehen insbesondere auf die im Workflow verankerten Mechanismen zur Qualitätssicherung ein.
Vortragstitel: Ansätze der Formalisierung - Protokollierung und Analyse von FDM-Beratungsgesprächen (in den Geisteswissenschaften)
Patrick Helling, Data Center for the Humanities, Universität zu Köln
Patrick Helling ist Datenmanager beim Data Center for the Humanities (DCH), einem fachspezifischen Datenzentrum an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln. Darüber hinaus ist er Mitarbeiter im DFG-Schwerpunktprogramm “Computational Literary Studies”, wo er u.a. für die Entwicklung einer FDM-Gesamtstrategie für das Programm zuständig ist.
In seinem Beitrag wird Herr Helling einen Ansatz zur Analyse und formalen Modellierung von FDM-Bedarfen als eine Maßnahme zur Qualitätssicherung im FDM vorstellen.
Vortragstitel: FDM-Beratung an der Universität Trier. Von der Planung bis zur Archivierung – Von generisch bis fachspezifisch
Marina Lemaire, Servicezentrum eSciences, Universität Trier
Marina Lemaire ist Leiterin des Servicezentrum eSciences (SeS), das alle Forschenden der Universität Trier bei der Umsetzung IT-basierter Forschung unterstützt. Das SeS verfügt über spezialisierte FDM-Kompetenzen für die Geistes- und Kulturwissenschaften, die sie auch externen Forschenden bereitstellen.
In ihrem Beitrag wird Frau Lemaire anhand eines Praxisbeispiels den Beratungsprozess in der Antragsphase vorstellen, mit besonderem Fokus auf die Einbeziehung und Koordination weiterer Beteiligter.