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Description
Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) entwickelt derzeit gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) einen Notfallmechanismus für kulturelles Erbe in Krisensituationen, die „KulturGutRetter“. Damit soll das in Deutschland vorhandene Fachwissen in Expertenteams gebündelt werden, um weltweit Hilfe für beschädigtes oder bedrohtes Kulturgut in Krisensituationen anbieten zu können. Dabei geht es darum, Gebäude und Objekte aus Sammlungen, Archiven etc. nach Minimalstandards in ihrem Zustand zu dokumentieren, Schäden zu bewerten und Notmaßnahmen oder eine Bergung durchzuführen. Um in zukünftigen Rettungseinsätzen einheitlich und effizient alle Schritte eines Einsatzes und Maßnahmen am betroffenen Kulturgut dokumentieren zu können, werden Systeme zur Erfassung, Auswertung und Verarbeitung der Daten entwickelt, die vor, während und nach einer Katastrophe zum Einsatz kommen können. Die gebündelten Daten sind nach Abschluss eines KulturGutRetter-Einsatzes ein wichtiger Baustein für die Nachsorge des notversorgten Kulturguts.
Während die Datenerfassung und -verwaltung im Rahmen eines KulturGutRetter-Einsatzes viele spezielle Herausforderungen an ein geeignetes Datenmodell stellt, das mit Open-Source-Software verwendet werden kann und den Anforderungen der verschiedenen beteiligten Fachbereiche gerecht wird, können der gesamte Arbeitsablauf und die verwendeten Werkzeuge auch im Rahmen von Forschungsprojekten bspw. der Archäologie und Bauforschung übernommen werden. In jedem Fall ist es notwendig, internationale Standards in Bezug auf die Terminologie zu berücksichtigen und gleichzeitig die Prozesse so einfach wie möglich zu halten.