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Description
Um die Nachprüfbarkeit von Forschungsergebnissen zu gewährleisten ist die Aufbewahrung von entsprechenden Daten in Forschungsrepositorien über einen bestimmten Zeitraum hinweg bereits gängige Praxis. Doch auch darüber hinaus können Teile dieser Daten einen Wert besitzen, den es lohnt auf unbestimmte Zeit zu bewahren. Die Gründe für eine solche Entscheidung können unterschiedlich sein. Während auf der einen Seite hohe finanzielle und/oder ideelle Aufwände zu nennen sind, kann es sich ebenso um Daten handeln, die einmalige und nicht wiederholbare Phänomene beschreiben. Forschungsdaten können retrospektiv betrachtet dokumentieren, wie Wissen entstanden ist, wie es gefördert und weitergegeben wurde, wie sich Techniken verändert haben und durch erneute, disziplinübergreifende wissenschaftliche Auswertung zu einem weiteren Wissensgewinn beitragen. Gleichzeitig kann es sich jedoch auch um Daten handeln, die eine spätere Nutzung ausschließen. Wichtig ist, dass eine Entscheidung darüber ob eine weitere Aufbewahrung sinnvoll oder nicht ist, in jedem Fall aktiv und zu einem frühestmöglich Zeitpunkt getroffen werden sollte.
Einige Antworten zur Frage der Voraussetzung einer Langzeitarchivierung von Forschungsdaten sind im Tagesgeschäft von Archiven bereits fest verankert. Dazu gehören Fragen formeller Natur (Eigentumsfragen, rechtlichen Rahmenbedingungen), langzeitarchivfähige Formate als auch die Frage nach Kriterien der Bewertung (z.B. Frage der Reproduzierbarkeit, Wert für die eigene und/oder andere Disziplinen, Möglichkeit weiterer Fragestellungen, würde der Verlust der Daten spätere Forschungen in diesem oder anderen Forschungsfeldern erschweren / verhindern?) Diese sollen im Rahmen des Vortrages vorgestellt werden.